Radverkehr in Hagen - es tut sich was!

Rekordteilnahme beim Fahrradklimatest, neue Infrastruktur für Radverkehr - es tut sich was in Hagen.

Neue Radspur Springe

In diesem Jahr haben über doppelt so viele Hagener und Hagenerinnen am ADFC-Fahrradklimatest teilgenommen wie beim letzten Mal. Es geht dabei um die Beantwortung von ca. 30 Fragen zum Thema Radfahren in Hagen anhand von Schulnoten. Daran haben sich online 727 Personen beteiligt und helfen dadurch bei der Erstellung eines Gesamtbildes der Radverkehrssituation vor Ort, was hoffentlich eine Grundlage für Verbesserungen sein wird. Basierend auf den Ergebnissen voriger Fahrradklimatests hat Hagen das dringend nötig.

Hagens beste Bewertung liegt in der Kategorie Fahrraddiebstahl. Immerhin ein sechster Platz mit der Note 3,7. Wo wenig Rad gefahren wird, lohnt sich wohl auch der Diebstahl weniger. Laut ca. fünf Jahre alten Daten wird oft ein Radverkehrsanteil von 3% in Hagen angenommen (Radverkehrskonzept der Stadt Hagen, S.20). Wir haben seit ein paar Jahren allerdings den Eindruck, dass der Radverkehr deutlich zugenommen hat, erst durch die zunehmende Anzahl von Rädern mit elektrischer Unterstützung, dann durch Corona. Aber bei dem wenig ehrgeizigen Ziel des Masterplans für Mobilität der Stadt (S.28) von 6% sind wir vielleicht trotzdem noch nicht ganz angekommen.

Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie Hagen dieses Mal abschneiden wird. Es hat sich ja einiges getan in diesem Jahr:

  • Eröffnung der Radbrücke über die Volme, die momentan für einige Wochen wieder stillgelegt ist, weil der der Radweg zwischen Volmemündungsbrücke und Koepchenwerkbrücke eine radfahrfreundlichere Oberfläche bekommt.
  • Neue Radspuren am Graf-von-Galen-Ring, wo durch die Autoverkehrsentlastung vor dem Bahnhof durch die Bahnhofshinterfahrung jetzt Fahrspuren für die reine Fahrradnutzung freigegeben werden konnten, undzwischen Potthofstraße und Fußgängerzone (Mittelstraße)

Zudem gibt es neuerdings Warteflächen für Räder an einigen Ampeln, so dass man bei Rot ganz vorne warten kann und nicht mehr Gefahr läuft, neben KfZ „übersehen“ zu werden. Auch Hagens erste Fahrradampel wurde dieses Jahr errichtet.

Über die neue Infrastruktur freuen wir uns sehr und hoffen, dass es so weitergeht auf dem Weg zu einem fahrradfreundlichen Hagen!

Etwas schade finden wir, dass als nächstes ein aus unserer Sicht nicht ganz so dringendes Projekt ansteht: Ein Radweg in der Bahnhofstraße ohne daneben parkende Autos (Dooring-Gefahr) ist sicher nett, allerdings hätten wir uns gewünscht, dass Erreichbarkeit der neuen Radspuren entlang der unangenehmeren Hauptachsen (z.B. aus Haspe oder Remberg/Eppenhauser Straße bergab) früher angegangen wird. Wir finden, dass hier Radverkehrsanschlüsse dringend erforderlich sind.

Die Bahnhofstraße, die einer Tempo 30-Zone liegt und keine Durchgangsstraße ist, wird nach unserer Erfahrung hauptsächlich durch Parksuchverkehr befahren und ist daher aus unserer Sicht stressfreier zu befahren als diverse Hauptachsen.


https://hagen.adfc.de/neuigkeit/radverkehr-in-hagen-es-tut-sich-was

    Bleiben Sie in Kontakt