Am folgenden Tag wurden die ADFC-Fahrradklimatest-Ergebnisse veröffentlicht, so dass das Wochenende auch ein wenig zur Vorbereitung hierauf genutzt wurde. Hagen hat diesmal mit einer Schulnote von 4,6 den allerletzten Platz in der Städtegrößenkategorie 100.000-200.000 EW verlassen. Remscheid hat denkbar knapp die schlechtere Note geschafft mit 4,62 und ist damit auf dem 40sten und letzten Platz gelandet.

Auch wenn 4,6 wirklich keine Glanzleistung ist, müssen wir lobend erwähnen, dass Hagen die drittgrößte Notenverbesserung in seiner Größenkategorie geschafft hat. Dennoch hat Hagen lediglich bei drei Fragen nicht schlechter abgeschnitten als der Durchschnitt, bei

1. Fahrraddiebstahl (wer klaut schon Räder, wo wenige zu finden sind…),

2. Fahrradförderung in letzter Zeit (hier hat sich letztes Jahr auch aus unserer Sicht etwas getan) und

3. Falschparkerkontrolle auf Radwegen (letzteres ist wahrlich keine Glanzleistung, weil hier die durchschnittliche Bewertung bei 4,8 liegt – da ist eine durchschnittliche Bewertung durchaus katastrophal).

Bei allen anderen Fragen wurde Hagen schlechter bewertet als der Durchschnitt.

Am unteren Ende der Skala im Städtevergleich landete Hagen insbesondere bei zügigem Radfahren, Erreichbarkeit des Stadtzentrums und öffentlichen Fahrrädern / Fahrradverleih. Diese Punkte stimmen mit unserer Sicht der Dinge überein. Und da der ADFC Hagen wesentlich weniger Mitglieder hat als die 707 ausgewerteten Umfrageteilnahmen, müssen das auch zahlreiche Nicht-ADFC-Mitglieder so sehen.

Eine ausführlichere Auswertung der Fahrradklimatest-Ergebnisse wird folgen. Wer bis dahin selber schauen möchte, kann hier einiges finden: https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse.

Am langen 1.Mai-Wochenende fuhren ca. zehn Personen bei einer Mehrtagestour des ADFC Hagen mit. Übernachtet wurde in Geseke und an insgesamt vier Tagen 220km zurückgelegt. Am ersten Tag ging es durch Salzkotten zur Heger-Quelle, die interessanterweise unter Gebäuden entspringt. Die zweite Tour durch Dellbrück und Rietberg brachte eine schöne Kaffepause in einem Scheunencafé mit sich. Am dritten Tag fuhr man durch Bad Lippspringe und Schloss Neuhausen mit einem leckeren indischen Abendessen im Anschluss. Am letzten Tag wurde entlang der Lippe zum Bahnhof Lippstadt geradelt. Es scheint allen Spaß gemacht zu haben.

Am selben Wochenende wurde die Öffnung von Teilen der Fußgängerzone für den Radverkehr mit einem HagenUpdate zelebriert. Am 29.4. stand auch ein ADFC-Stand in der Fußgängerzone und sehr viele interessierte Menschen wurden mit Material zu Radtouren und Informationen zu weiteren Aktivitäten des ADFC versorgt. Ein wenig Material des VCD Hagen hatten wir auch dabei, da der VCD mit einer Zubringerradtour aus Eilpe beschäftigt war.

Das nächste Wochenende war fahrradtechnisch schon wieder gut ausgebucht. Am Samstag, dem 6.5., fand in Hagen die zweite Kidical Mass statt. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren ca. 70 kleinere und größere Menschen eine 6km Fahrradrunde durch Hagen – auch auf Straßen, auf denen man sonst seinen Nachwuchs ungern fahren sehen würde. Mehr Platz für Menschen statt für Autos wäre schön! Dieses Jahr gab es in Hagen schon mehr als doppelt so viele Mitfahrer:innen wie im letzten Jahr. In ganz Deutschland waren sogar 150.000 Menschen in über 500 Orten bei einer Kidical Mass unterwegs.

Eine weitere, NRW-weite Demonstration für den Radverkehr fand am Sonntag dann in Form der jährlichen Sternfahrt-NRW nach Düsseldorf statt. Hier standen zwei wackere ADFC-Mitglieder schon zu früher Stunde (8:15) am Hagener Hauptbahnhof, um sich der Zubringertour aus Dortmund nach Wuppertal anzuschließen. Es ging bei wunderbarem Wetter über teilweise sehr schöne Strecken (Enneperadweg, Schwelmer Tunnel, Nordbahntrasse) in einer Gruppe von am Ende gut 20 Leuten bis Wuppertal-Vohwinkel. Dort trafen sich mehrere Zubringer und „Einzelreisende“ und fuhren unter Polizeibegleitung gemütlich weiter bis zum zentralen Treffpunkt nach Düsseldorf: Infostände, Kundgebung, Snacks und am Ende eine Fahrradrunde durch die Stadt inklusive zweier Rheinbrücken und eines Autotunnels. Viele bunte, fröhliche Radelnde mit teilweise außergewöhnlichen Fahrzeugen unter dem Motto 1,5° nur mit uns! Wir brauchen mehr Platz für’s Rad.