Freigabe der Fußgängerzone für den Radverkehr
Ende April werden große Teile der Fußgängerzone in Hagen für den Radverkehr geöffnet.
Ende April werden große Teile der Fußgängerzone in Hagen für den Radverkehr geöffnet: Die Mittelstraße bis einschließlich Friedrich-Ebert-Platz, sowie ein paar Seitenstraßen. Den ADFC Hagen freut das. Schon lange bestand der Wunsch nach einer Freigabe der ehemaligen Bustrasse in der Mittelstraße, allerdings im Zusammenhang mit einer direkten Radführung von der Frankfurter Straße.
Durch die Freigabe der Fußgängerzone gibt es bald eine Radfahrmöglichkeit, die einige Verbindungen durch die Innenstadt abkürzt. Das begrüßen wir sehr, insbesondere für weniger geübte Radfahrende, die sich hier autofrei sicherer fühlen dürften.
Auch mal eben auf dem Weg ein Geschäft anzusteuern wird attraktiver, wenn man dafür nicht schieben muss.
Allerdings muss man auch sehen, dass Fahrräder in einer Fußgängerzone natürlich rücksichtsvoll fahren sollten und dadurch nicht besonders schnell vorwärts kommen. Um das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel attraktiv zu machen, braucht es durchgängig sichere und schnelle Verbindungen, die auch für Kinder und ungeübte Radfahrende gefahrlos nutzbar sind.
Wir sehen die Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr positiv, auch wenn wir es bedauern, dass die Radverkehrsfreundlichkeit in diesem Fall möglicherweise etwas zu Lasten des ebenfalls umweltfreundlichen Verkehrsmittels Fuß geht. Wir hoffen, dass sich die Radfahrenden in der Fußgängerzone mit der gebotenen Rücksicht verhalten, so dass nach Ende der einjährigen Evaluationsphase die Verbindung von der Frankfurter Straße bis zur Bustrasse Körner-/Badstraße erhalten bleibt, insbesondere, da nach Verlust der Radstrecke über die Kragplatte an der Volme bei der Marktbrücke hier eine wichtige Parallelverbindung verloren gegangen ist.
Noch viel mehr hoffen wir allerdings, dass die Stadt in Zukunft weiter dran bleibt, nötige Flächen für den Radverkehr bereit zu stellen, so dass die Radfahrenden die Fußgängerzone von ihrer Wohnung und/oder Arbeitsplatz auch sicher erreichen können. So lange die Wege zur Innenstadt aus den verschiedenen Stadtvierteln von vielen als untauglich für den Radverkehr betrachtet werden, dürfte immerhin das Radverkehrsaufkommen in der Fußgängerzone gering sein.
Studien zeigen übrigens, dass Menschen, die sich zu Fuß oder mit dem Rad zum Einkaufen bewegen, tendenziell mehr Geld in den Geschäften lassen als Autofahrende – wer mangels Kofferraum mehrfach die Woche einkauft, lässt sich wohl öfter verleiten, die ein oder andere Tafel Schokolade mehr einzupacken.