Unfall auf der Kreuzung Kuhlestraße/L700 - Radfahrer stirbt an den Verletzungen

Ein Geisterrad steht dort als Zeichen der Trauer und mahnt die Vorbeifahrenden besser auf andere Verkehrsteilnehmer aufzupassen. Der ADFC Hagen hat Vorschläge gemacht, um die Sicherheit für Radfahrende hier zu erhöhen.

Geisterrad

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod des am 15.11.2022 verunglückten Radfahrers an der Kreuzung Kuhlestraße / L700 erfahren.
Die Polizei berichtete hier: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/30835/5371948
Um unser Mitgefühl auszudrücken, hat der ADFC-Hagen an der Unfallstelle Blumen niedergelegt. Unbekannte hatten zuvor dort ein sogenanntes Ghostbike aufgestellt. Diese weißen Fahrräder werden als Mahnmal für im Straßenverkehr zu Tode gekommen Radfahrende aufgestellt. Sie sollen ebenso dazu anregen, gerade an derartigen Unfallstellen besonders auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten.

Ein kurzfristig anberaumtes Treffen an der Unglücksstelle diente neben der Trauerbekundung auch der Suche nach Lösungen zur Entschärfung der Kreuzung. So stellten wir fest, dass abbiegende Kraftfahrzeuge und querende Fußgänger und Radfahrende gleichzeitig Grün haben. Derartige Konfliktschaltungen sind häufig mitursächlich für schwere Unfälle.

Darum ist hier kurzfristig eine komplett getrennte Ampelschaltung erforderlich und mittelfristig wäre eine Umgestaltung der Kreuzung sinnvoll. Viele Faktoren machen die Überquerung für Radfahrende gefährlich. Ein Problem besteht in der weiten Strecke von der Haltelinie der Ampel für rechtsabbiegende Kraftfahrzeuge bis zum querenden Fuß- und Radüberweg. Dort können Kfz erheblich beschleunigen und machen es leider oft auch. Der große Kurvenradius unterstützt zusätzlich die Beschleunigung. Radfahrende auf dem linksseitigen Radweg sind zudem aus Kraftfahrzeugen sehr spät zu sehen. Dazu kommt, dass die linksseitig Radfahrenden so wahrgenommen werden, als würden sie weiter in einer Linkskurve dem Fuß-Radweg folgen. Radfahrende müssen jedoch in einem Winkel von 90 Grad abbiegen, um über die Ampelfurt in Richtung Haspe zu fahren.

Erst ca. 30 Meter nach Rechtsabbiegen sieht man ein Verbotsschild für LKW ab 7,5-Tonnen. Das erschließt sich überhaupt nicht. Wieso wird das Rechtsabbiegen auf den Vorwegweisern nicht direkt verboten? Insgesamt ist die ganze Kreuzung viel zu groß dimensioniert. „Autobahnfeeling“ verlockt zum Rasen und führt möglicherweise dazu, dass kleinere Verkehrsteilnehmer, nicht nur Kinder -, auch Radfahrende und Fußgänger - weniger gut wahrgenommen werden.

Der ADFC hat diese Erkenntnisse auch an die Verkehrsplanung weitergeleitet, um auf Entschärfung (nicht nur dieser) Kreuzung zu drängen. Im ganzen Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl schwieriger und gefährlicher Stellen für Radfahrende und Fußgänger.

Es muss in Zukunft ein deutlicher Schwerpunkt auf deren Sicherheit gesetzt werden. Leider stand traditionell oftmals die freie, ungehinderte Fahrt für Kfz-Lenkende im Vordergrund. Inzwischen sind auch in Hagen erste Anzeichen für einen anderen Blick auf Verkehr zu erkennen.


https://hagen.adfc.de/artikel/unfall-auf-der-kreuzung-kuhlestrasse-l700-radfahrer-stirbt-an-den-verletzungen

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